Breitenbach-Kategorie: Breitenbachs in Europa
Stadt Großbreitenbach
Die Kleinstadt Großbreitenbach ist eine 2019 gebildete Landgemeinde im Ilm-Kreis in Thüringen mit 10 Ortsteilen. Die 3 Ortsteile Altenfeld, Großbreitenbach und Neustadt am Rennsteig tragen den Titel staatlich anerkannter Erholungsort.
Großbreitenbach liegt im Thüringer Schiefergebirge knapp 50 Kilometer südlich von Erfurt und etwa 15 Kilometer südöstlich von Ilmenau zwischen dem Langen Berg im Norden, dem Tal der Schwarza im Südosten und dem Rennsteig im Südwesten. Die Kernstadt selbst liegt in rund 600 Metern Höhe auf einer Hochfläche oberhalb des Schwarzatals, ebenso wie die nordöstlichen Ortsteile Böhlen, Gillersdorf, Friedersdorf, Wildenspring, Willmersdorf, Herschdorf und Allersdorf. Westlich von Großbreitenbach liegen die Ortsteile Altenfeld (im Tal der Oelze) und Neustadt mit dem Weiler Kahlert direkt auf dem Kamm des Gebirges am Rennsteig.
Der größte Fluss in der Gemarkung ist die Schwarza, die die südöstliche Gemeindegrenze bildet. Ihr fließen neben der Oelze auch der Grundsbach, der Breitenbach, die Kurau, der Junkersbach und der Finkenbach zu. Bei Herschdorf ganz im Nordosten entspringt die Rinne, ebenfalls ein Nebenfluss der Schwarza, während die nördlich von Neustadt entspringende Wohlrose zur Ilm fließt.
Der höchste Berg im Stadtgebiet ist der Große Dreiherrnstein mit 838 m Höhe, wobei sich der Gipfel auf dem Gebiet der Nachbargemeinde Schleusegrund befindet. Der Lange Berg kommt auf eine Höhe von 809 m. Der höchstgelegene Ortsteil ist Neustadt am Rennsteig (785 m). Der niedrigste Punkt liegt im Schwarzatal am Zirkel in etwa 380 m Höhe.
Kurzübersicht
Land: Deutschland
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Ilm-Kreis
Struktur: Kleinstadt/ Landgemeinde
Eigenständig bis:
Höhenlage: 630 ü NHN
Einwohnerzahl: 5956
Fläche: 80,76 qkm
Tel. Vorwahl: 036781
Postleitzahl: 98701
Kfz-Kennzeichen: IK, IL, ARN
Quelle: WikipediaGeschichte
Großbreitenbach wurde 1399 erstmals erwähnt. Damals trug der Ort den Namen Breytenbach. Die Deutung des Namens gibt kaum Rätsel auf. Die ersten Siedler siedelten wahrscheinlich in der Nähe des heute gleichnamigen Baches in breiter Fläche. Möglich ist auch die Deutung aus dem mittelhochdeutschen gebreite als Ackerbreite oder Acker. Aufgrund der geografischen Gegebenheiten kann dies aber fast gänzlich ausgeschlossen werden.
Es wird von ersten Siedlungen im Jahre 1150 gesprochen, die aber sehr wahrscheinlich als falsch angenommen werden können, denn in einer Urkunde der Schwarzburger Grafen aus dem Jahre 1190 fehlt in diesem Gebiet jede Erwähnung.
Im Jahre 1550 wurden dem Ort dann die Marktrechte verliehen. 1621 wurde Großbreitenbach zum Flecken erhoben und 1855 wurde es schließlich Stadt. 1848 wurde hier im Zuge der Märzrevolution der fünfte Thüringer Volkstag durchgeführt. Der Schützenverein der Stadt wurde bereits 1603 gegründet. Er ist somit der älteste Verein der Stadt. Seit 1645 ist ein Pfarrhaus in Großbreitenbach bekannt. 1660 wurde eine erste Apotheke von Johann-Matthias Mylius eröffnet. Seit 1777 gab es auch in Großbreitenbach Porzellanherstellung. Sie existiert jedoch heute nicht mehr. Im Jahr 1868 wurde Großbreitenbach von einem Stadtbrand großteils zerstört.
Die Eisenbahn erreichte die Stadt 1883 durch die Strecke Ilmenau–Großbreitenbach. Das neue Großbreitenbacher Schulgebäude wurde 1912 eröffnet. 1915 wurde ein großes Glaswerk für Hohlglas erbaut. Es stand am Katzstein. Bis 1918 gehörte der Ort zur Oberherrschaft des Fürstentums Schwarzburg-Sondershausen.
Zu Beginn der Zeit des Nationalsozialismus im Juli 1933 wurden 60 politische Gegner verhört, nochmals am 12. Oktober, wobei sich brutale Prügelszenen abspielten. Insgesamt wurden 46 Bürger Opfer politischer Verfolgung.[1]
Während des Zweiten Weltkrieges mussten 400 Frauen und Männer, vorwiegend aus der Sowjetunion, Zwangsarbeit verrichten: im Glas- und Metallwerk Carl Lincke, in der Zigarrenfabrik Carl Jul. Klein, im Sägewerk Carl Macholdt, in der Hohlglasindustrie Hermann Bulle, im Glaswerk Wiegand & Schmidt, in der Firma Siemens & Halske und im Forstamt.[2]
Am 11. April 1945 wurde die Stadt kampflos an die Truppen der US Army übergeben und damit Zerstörungen und zu erwartende Todesopfer verhindert. 1959 wurde der Campingplatz der Stadt eröffnet. 1965 eröffnete man ein Trainingszentrum für Biathlon, in dem auch Peter Sendel und die Geschwister Andrea und Manuela Henkel ihre ersten Trainingseinheiten absolvierten. 1984 wurde das Schulgebäude am Markt 13 umgebaut und als Haus 2 des Rathauses genutzt. Hier befindet sich heute die Ortsbibliothek von Großbreitenbach.
1994 kam Großbreitenbach zum Ilm-Kreis und wurde Mitglied der Verwaltungsgemeinschaft Großbreitenbach. Diese wurde am 1. Januar 2019 im Rahmen der Gebietsreform in die Stadt und Landgemeinde Großbreitenbach umgewandelt.[3]
Im Rahmen der freiwilligen Zusammenschlüsse bei der Gebietsreform in Thüringen 2018 bis 2024 verständigten sich die Stadt Großbreitenbach sowie die weiteren 7 Gemeinden der Verwaltungsgemeinschaft Großbreitenbach auf eine Fusion. Nach dem Gesetzesbeschluss am 13. Dezember 2018 im Landtag erfolgte der Zusammenschluss zur Landgemeinde am 1. Januar 2019, die Verwaltungsgemeinschaft Großbreitenbach wurde gleichzeitig aufgelöst.[2] Die bisherigen Ortsteile von Herschdorf, Allersdorf und Willmersdorf, sind seitdem mit Herschdorf gleichrangige Ortsteile der Landgemeinde Großbreitenbach.
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1 Bewertung on “Stadt Großbreitenbach (DEU)”
Das ist Heimat 👍👍
Sehr gut gemacht Herr Bräutigam