Standorte-Kategorie: Denkmäler
Petrowsky-Denkmal im Gläsertälchen
Ein Denkmal für gelebte Solidarität und kindliche Lebensfreude
Im idyllischen Gläsertälchen bei Oelze, einem Ortsteil der Gemeinde Katzhütte im Thüringer Wald, befindet sich das Petrowsky-Denkmal – ein stiller Zeuge der Arbeiterjugendbewegung der Weimarer Republik und ein Stück DDR-Geschichte. Es erinnert an das erste internationale Sommerlager der Roten Jung-Pioniere des Spartakus-Bundes, das im Juli 1928 an genau dieser Stelle stattfand.
Das Sommerlager von 1928
Das Lager wurde für Kinder von Arbeiterfamilien organisiert, die sonst keine Möglichkeit für Erholung oder Freizeit hatten. Auf einer Wiese im Wald entstand ein einfaches Zeltlager mit einem Schlafzelt für 70 Kinder, reichlich Stroh als Schlafunterlage und zwei Wolldecken pro Kind. Die Küche bestand aus einem notdürftigen Unterstand, das Essen wurde von Frauen aus Oelze zubereitet. Ein Pferdegespann diente als Transportmittel.
Trotz bescheidener Mittel herrschte Freude: Spiele, Gesang, Tanz und Sport bestimmten den Lageralltag. Auftritte fanden nicht nur im Lager, sondern auch im „Haus des Volkes“ in Oelze und umliegenden Orten statt. Sogar internationale Gäste kamen: Kinder aus Frankreich, Holland und Dänemark nahmen teil. Die Einreise sowjetischer Kinder wurde von der Weimarer Regierung untersagt – eine Schule aus Charkow spendete dennoch 500 Mark aus Solidarität.
Ein Denkmal der Erinnerung
Benannt wurde das Lager nach Petrowsky, einem Vertrauten Lenins und Unterstützer der sowjetischen Pionierbewegung. Anlässlich dieses einzigartigen Lagers wurde 1962/63 im Rahmen des Nationalen Aufbauwerks (NAW) ein Denkmal errichtet. Die Gedenktafel wurde von Günther Worm aus der Zierkeramik Katzhütte gestaltet. Die feierliche Einweihung fand am 13. Oktober 1963 statt.
Ein Ort für Wanderer und Geschichtsfreunde
Das Denkmal liegt heute eingebettet in die stille Natur des Thüringer Waldes und ist über Wanderwege gut erreichbar. Es bietet nicht nur einen Rückzugsort, sondern auch einen Ort der Erinnerung und des Nachdenkens – über gelebte Solidarität, einfache Freuden und eine bewegte politische Zeit.
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